Wälder sind komplexe, von Artenvielfalt geprägte Ökosysteme, die einen wichtigen Lebensraum für Pflanzen, Tiere und Menschen darstellen. Dies gilt vor allem für tropische Regenwälder, die den Großteil der Artenvielfalt und der Frischwasserversorgung unseres Planeten bewahren. Diese Ökosysteme sind bedroht, da die Entwaldung in alarmierendem Maße immer weiter voranschreitet und zu einem erheblichen Teil der weltweiten CO2-Emissionen beiträgt. Insbesondere die kommerzielle Landwirtschaft ist eine der Hauptursachen für die weltweite Entwaldung.
Bis Ende 2030 wollen wir die Entwaldung bei Produkten und Rohstoffen mit einer bekannten Entwaldungsproblematik vermeiden,
indem wir uns für unsere Eigenmarkenprodukte systematisch für eine Nachhaltigkeitszertifizierung mit einer Garantie für nachhaltige Forstwirtschaft entscheiden.
Kürzlich hat ALDI neue Ziele und Vorgaben für jene Rohstoffe festgelegt, bei denen wir das Risiko der Abholzung in unseren Lieferketten erkannt haben. Dabei wurde eine Bewertung vorgenommen um die Hauptrisiken, Möglichkeiten und Vorgehensweisen für die Erstellung eines glaubwürdigen Plans zu ermitteln, mit dem das Potenzial der Abholzung auf ein geringfügiges Maß reduziert werden soll.
Um die Ergebnisse der Bewertung zu erläutern, wurde eine internationale Stellungnahme zur Entwaldung (International Position Statement on Deforestation) veröffentlicht, die die Ergebnisse enthält. In der Stellungnahme wird auch dargelegt, wie wir unser Ziel erreichen wollen, die Abholzung von Wäldern bis 2030 aus unseren vorrangigen Lieferketten zu verbannen.
Unser Ansatz wurde gemeinsam mit Experten und Umweltorganisationen in Anlehnung an die Richtlinien der Accountability Framework Initiative (AFi) entwickelt. Die Accountability Framework Initiative ist ein globaler Zusammenschluss von Nichtregierungsorganisationen, die sich für den Waldschutz, den Schutz anderer Ökosysteme und der Menschenrechte einsetzen.
Die Schwerpunkte zur Bekämpfung von Entwaldung in unseren Lieferketten mit hoher Priorität sind folgende:
Von unabhängigen Standardgebern zertifizierte Rohstoffe sind – sofern verfügbar – ein wirksames Werkzeug für den Einzelhandel, um die Umsetzung von Nachhaltigkeitskriterien vor Ort zu gewährleisten. In diesem Zusammenhang sind physische Lieferketten eine sinnvolle Lösung. Im Falle eingeschränkter Verfügbarkeit werden wir in einem ersten Schritt Credits akzeptieren, um die Auswirkungen der Entwaldung zu minimieren. Um den Einfluss unserer Maßnahmen zu steigern, setzen wir, wo immer möglich, gleichzeitig auf Transparenzsteigerung.
Die Zusammenarbeit mit diversen Stakeholdern ist vor allem bei komplexen Lieferketten für grundlegende Veränderungen im Markt entscheidend. Mit folgenden Partnern unterhalten wir Kooperationen:
Um direkten Einfluss zu nehmen, engagieren wir uns bereits beim Anbau der Rohstoffe, die in unseren Produkten zum Einsatz kommen. Neben Zertifikaten und Kooperationen setzen wir auch auf unterstützende Projekte vor Ort, sogenannte Landscape Approaches, um so den Schutz der Wälder bestmöglich voranzutreiben.
Palm(kern)öl
Um sicherzustellen, dass das in unseren Eigenmarkenprodukten verwendete Palmöl nicht von Abholzungen herrührt, muss es nach dem Chain-of-Custody-Standard des Roundtable on Sustainable Palm Oil (RSPO) zertifiziert sein.
ALDI Belgien bietet 100% RSPO-zertifiziertes Palmöl an für alle Food- und Non-Food-Eigenmarkenartikel. Das bedeutet, dass das in ALDI-Produkten verwendete Palmöl nur von Produzenten bezogen wird, die bestimmte Richtlinien und Vorgaben einhalten. Damit soll der Anbau von Ölpalmen nachhaltiger gestaltet und Abholzung, Brandrodung und Menschenrechtsverletzungen beim Palmölanbau verhindert werden.
Neben dem Kauf von zertifiziertem Palmöl unterstützte ALDI von 2017 bis 2021 in Zusammenarbeit mit der Nichtregierungsorganisation Solidaridad International ein Landwirtschaftsprojekt in der Elfenbeinküste. Ziel des Projekts war es, gute landwirtschaftliche Praktiken bei Kleinbauern zu fördern. Seit Beginn des Projekts wurden insgesamt 17.500 Baumsetzlinge gepflanzt und 250 Hektar Wald wiederhergestellt.
Soja
Der Sojaanbau für die Futtermittelproduktion ist einer der größten Verursacher der Entwaldung. Wir sind überzeugt, dass alle Akteure in der Wertschöpfungskette hier ihren Teil der Verantwortung übernehmen müssen.
Durch unsere Vorgabe nur noch nachhaltiges Soja in Futtermitteln für die Produktion von Geflügel, Rind- und Schweinefleisch sowie Schaleneiern zu verwenden, wollen wir unserer Verantwortung für nachhaltige, entwaldungsfreie Lieferketten gerecht werden.
Bis 2025 wollen wir auch in allen anderen relevanten Lieferketten (Aquakultur, Milchprodukte) entwaldungsfreies Soja verwenden. Außerdem streben wir an, dass bis Ende 2025 mindestens die Hälfte des insgesamt verwendeten Sojafutters aus physisch zertifizierten Lieferketten stammt.
Um unsere Anforderungen zu überprüfen und unsere Auswirkungen zu messen, ermitteln wir seit 2021 gemeinsam mit unseren Lieferanten und einem externen Dienstleister unseren Soja-Fußabdruck. Künftig werden wir diesen im Rahmen unserer RTRS-Mitgliedschaft veröffentlichen und so über unsere Fortschritte berichten.
Rindfleisch
Die brasilianische Viehwirtschaft ist als einer der Hauptverursacher der Entwaldung bekannt, denn um Weideland zu gewinnen, werden häufig illegal Wälder gerodet. Darüber hinaus sind die Lieferketten für brasilianisches Rindfleisch sehr komplex und schwierig zu überwachen. ALDI verzichtet daher auf brasilianisches Rindfleisch in seinen Lieferketten. Der Verzicht auf brasilianisches Rindfleisch gilt für alle neuen Lieferantenverträge für Frisch- und Tiefkühlfleisch, und zwar ab dem Sommer des Jahres 2022. In einem nächsten Schritt werden wir die Herkunft von verarbeitetem Fleisch überprüfen. Bereits heute sind mehr als 90% der bei ALDI verkauften Frischfleischprodukte belgischer Herkunft.
Holzwaren und papierhaltige Produkte
Unser Ziel ist es, unsere Holzwaren und holzhaltigen Produkte sowie die dafür verwendeten Holz- oder holzhaltigen Verpackungen auf recycelte oder nachhaltig zertifizierte Materialien umzustellen. Wo immer möglich, verwenden wir recycelte Materialien. Darüber hinaus sind wir bestrebt, holzhaltige Eigenmarkenartikel in unseren Standard- und Aktionssortimenten sowie Büromaterialien für den Eigenbedarf auf – zum Beispiel nach dem Forest Stewardship Council (FSC®) – zertifizierte Rohstoffe umzustellen.
Bei ALDI Belgien sämtliche(s) Pappe, Papier, Viskose und Holz in unseren Produkten stammen 100% von Bäumen aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung oder sind Recyclingmaterial.
Für unser herausragendes soziales Engagement in Namibia wurden wir 2020 mit dem Sustainability Heroes Award ausgezeichnet.
Um systemische Herausforderungen anzugehen, bedarf es einer sektorübergreifenden Zusammenarbeit unter Einbeziehung aller relevanten politischen, wirtschaftlichen und sozialen Akteure.
Unsere langjährigen Partnerschaften und Kooperationen mit verschiedenen Stakeholdern haben sich als der beste Weg erwiesen, um innerhalb der komplexen Lieferketten unserer Waren eine Null-Abholzung zu erreichen.
Daher unterstützt ALDI Nord die Einführung eines intelligenten und robusten europäischen Rechtsrahmens, um den Anteil der EU an der weltweiten legalen und illegalen Entwaldung und Waldschädigung zu reduzieren.
Legislative Maßnahmen der Europäischen Union zur Entwaldung sind unerlässlich, um gleiche Wettbewerbsbedingungen zu schaffen und einen sektorweiten Wandel voranzutreiben. Sie können erheblich zur Verhinderung der Entwaldung und zur Verringerung der Treibhausgasemissionen sowie zur Verhinderung des Verlusts der biologischen Vielfalt beitragen.
Dank des ALDI-Transparenzcodes (ATC) können Sie die Herkunft unserer Produkte schnell ermitteln. Wenn das nicht praktisch ist!
Auf der Suche nach vegetarischen oder veganen Produkten? Sie erkennen Sie am V-Label. Entdecken Sie hier unser Angebot.
Bezahlbare Bioprodukte? Bei ALDI ist Bio für alle da. Entdecken Sie hier unser Angebot.
Als Konsument haben Sie das Recht zu wissen, woher der Fisch, den Sie bei ALDI kaufen, kommt. Zusammen setzen wir uns für mehr Nachhaltigkeit ein.
Bei der Produktion, der Verarbeitung und dem Transport unserer Produkte achten wir stets auf unsere Auswirkungen auf Natur, Mensch und Gesellschaft. Als Unternehmen tragen wir Verantwortung und setzen uns täglich mit Themen wie Umweltfreundlichkeit, fairen Arbeitsbedingungen, gesunder Ernährung und nachhaltigen Verpackungen auseinander.
Denn heute setzen wir uns für eine bessere Zukunft ein. Heute setzen wir uns für morgen ein.
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